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38 Jahre VisionTools – wie alles begann

Nach 12 Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fraunhofer-Gesellschaft, mehreren Jahren davon als Gruppenleiter, gründete Dr. Hermann Tropf 1986 die Firma VisionTools – anfänglich als Ein-Mann-Betrieb in den Privaträumen. Heute beschäftigt VisionTools am Standort Waghäusel und in den Niederlassungen ca. 90 Mitarbeiter; die Systeme sind weltweit im Einsatz.

Dr. Tropf zu seinem Entschluss, sich 1986 selbständig zu machen:

Ich sah die Möglichkeiten, drei der damaligen Hauptprobleme der industriellen Bildverarbeitung zu lösen und auf dieser Basis, ohne allzu große Investitionen, eine Firma mit gutem Entwicklungspotential zu gründen.

1. Jede Anwendung wurde in dieser Zeit noch speziell programmiert. Dem konnte ich abhelfen, indem ich häufig auftretende Aufgaben auf wenige Grundfunktionen herunterbrach und Tools zur Zusammenstellung und Parametrierung der Grundfunktionen bereitstellte – das war mein wesentlicher Beitrag. Daher habe ich der Firma den Namen Vision Tools gegeben. Jahre später kam allgemein das Schlagwort „Konfigurieren statt Programmieren“ auf.

2. Was die Rechenzeit betraf, lag die Kunst in der Beschränkung auf Aufgaben, bei denen die auszuwertenden Regionen klein und leicht zu lokalisieren sind. Solche Aufgaben gab es in der Industrie zuhauf, es gibt sie auch noch heute.

3. Die Systeme arbeiteten bis in die 80er Jahre mit spezieller Hardware und kosteten daher mindestens 100.000 DM, oft wesentlich mehr. Doch es waren Zeiten des Umbruchs: Mit den aufkommenden (Industrie-) PCs und preiswerten Framegrabbern sowie dem Übergang von Röhrenkameras zu Halbleiterkameras bestand in Verbindung mit den o.g. Tools die Chance, Komplettsysteme für unterschiedliche Anwendungen zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten zu realisieren.

Zur Situation heute:

Die industrielle Bildverarbeitung befindet sich gerade heute wieder in einer Umbruchphase. Mit der Performance heutiger Hardware und dem derzeitigen Reifegrad der KI-Methoden öffnet sich wieder einmal das Fenster zu neuen Ufern.

So arbeiten wir konkret an der vorab virtuellen Inbetriebnahme, allein anhand von CAD-Daten der Werkstücke und der Aufnahme- und Beleuchtungsgeometrie, sodass die Arbeiten vor Ort auf ein Minimum reduziert werden können. Auch die Probleme der hohen Variantenvielfalt und schnellen Produktänderungen nehmen wir damit in Angriff.

Vorgeschichte

Bevor es VisionTools gab, war Firmengründer Dr. Hermann Tropf am Fraunhofer-Institut für Informa­tions- und Datenverarbeitung als Gruppenleiter Maschinensehen in Theorie und Praxis ein Vorreiter in der industriellen Bildverarbeitung. Theoretische Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet (IEEE Computer Society Pattern Recognition Award 1980, DAGM Zusatzpreis 1987), praktische Umsetzung gelang erfolgreich und langfristig in pionierartigen Industrieprojekten bei VW, Ford und Siemens. Details

Eine damals von Dr. Tropf und Helmut Herzog eingeführte, grundlegende Methode zur mehrdimensionalen Bereichssuche in großen Datenbeständen wird heute eingesetzt in unterschiedlichsten technischen Anwendungen und in kommerziellen Big-Data Datenbanken. Details mit Geschichte, Anwendungen, sowie Erläuterung und Quellcode zur Schlüsselfunktion (LITMAX / BIGMIN).